Brandruinen nach dem Feuer am Ostermontag in Hofkirchen
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Brandruinen nach dem Feuer am Ostermontag in Hofkirchen

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Ermittlungen zum Großbrand im Kreis Passau laufen weiter

Nach dem Großbrand in Hofkirchen im Kreis Passau am Ostermontag könnte die Ursache gefunden worden sein: Die Polizei nimmt an, dass noch nicht erkaltete Grillkohle der Auslöser war. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung liegen derzeit nicht vor.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Ermittlungen nach einem verheerenden Brand im niederbayerischen Hofkirchen im Landkreis Passau dauern an. Mittlerweile geht die Polizei davon aus, dass noch heiße Grillkohle zu dem Garagenbrand geführt hatte.

Evakuierungen im Ortskern von Hofkirchen

Am Ostermontag um kurz vor 6 Uhr morgens hatte ein Passant die Polizei über einen Brand in einer Garage informiert. Ein Großaufgebot an Rettungskräften rückte an. Die Bewohner konnten in Sicherheit gebracht werden. Niemand wurde verletzt.

Noch nicht abgekühlte Grillkohle hat nach Erkenntnissen der Polizei den verheerenden Brand verursacht. Ein Anwohner habe diese in einer Mülltonne in einer Garage entsorgt und dadurch das Feuer ausgelöst, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Der Mann sei bereits befragt worden. Hinweise darauf, dass er den Brand vorsätzlich gelegt habe, gebe es nicht. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Fünf Häuser nicht mehr bewohnbar

Die Flammen breiteten sich schnell von der Garage auf Wohnhäuser - zum Teil bis in den Dachstuhl - aus. Fünf Mehrfamilienhäuser im Ortskern standen in Flammen. Die betroffenen Häuser sind laut Polizei nicht mehr bewohnbar. Ein Haus musste bereits abgerissen werden. Für die restlichen Gebäude verhängte das Landratsamt Passau ein Betretungsverbot. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind für die nächsten Tage in einem Gasthaus untergekommen, hieß es.

Nach ersten Schätzungen der Polizei liegt der Schaden bei mehr als einer Million Euro. Die Gemeinde werde schauen, wie sie den Menschen helfen und Unterkünfte organisieren könne, sagte Bürgermeister Josef Kufner (CSU) laut dpa. Die Gedanken seien natürlich jetzt bei den Betroffenen, so Kufner. Die Gemeinde gehe aktuell davon aus, dass zehn Anwohnerinnen und Anwohner betroffen seien.

Hunderte Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen

Die Löscharbeiten zogen sich über viele Stunden hin. In der Spitze kämpften rund 240 Einsatzkräfte gegen das Feuer. Wegen der starken Rauchentwicklung sollten Bewohner, die nicht evakuiert worden waren, ihre Fenster und Türen geschlossen halten. Der Ortskern von Hofkirchen war weiträumig abgeriegelt.

Der Vater des Feuerwehrkommandanten von Hofkirchen, Julian Binder, lebte in einem der Häuser. Dass sein Vater betroffen sei, habe der Kommandant erst bei der Anfahrt mit dem Feuerwehrwagen gesehen, sagte er. "Im ersten Moment war ich schockiert, gleichzeitig aber auch froh, dass er schon heraus war aus dem Haus." Alle Bewohnerinnen und Bewohner hätten schon draußen gestanden, als die Feuerwehr eingetroffen sei. Sein Vater habe alles verloren, sagte Binder weiter. Aber wenn man sehe, was passiert sei, sei es ein Glück, dass es beim materiellen Schaden geblieben sei.

Spendeninitiative will Brandopfern helfen und Geld sammeln

Mittlerweile gibt es eine Spendeninitiative: Die gemeinnützige "Aktion Sonnenherz" hat über die digitale Spendenplattform "GoFundMe" einen Spendenaufruf für die Opfer der Feuer in Hofkirchen gestartet. "Aktion Sonnenherz" hofft, 50.000 Euro an Spenden zusammenzubekommen: "Wir, die gemeinnützige Organisation Aktion Sonnenherz, rufen (...) zur Solidarität und Unterstützung auf. Die betroffenen Bewohner stehen vor dem Nichts, ihre Häuser sind unbewohnbar geworden. Ein Haus musste sogar vollständig abgerissen werden. In dieser schweren Zeit sollten wir als Gemeinschaft zusammenstehen und den Menschen helfen, die alles verloren haben. Das Spenden über gofundme ermöglicht maximale Transparenz darüber, was mit den Geldern geschieht, weshalb wir uns für diese Spendenplattform entschieden haben. Nach Abschluss der Spendenaktion werden wir sämtliche Erlöse an die Gemeinde Hofkirchen übergeben, um den Betroffenen in ihrer Not beizustehen."

Der Verlust des eigenen Zuhauses durch einen Brand sei eine der schockierendsten Erfahrungen, die Ängste, Verzweiflung und Sorgen um die Zukunft hervorrufen. Die Betroffenen hätten ihre Unterkunft, ihre Geborgenheit und Sicherheit verloren. Zusätzlich stünden sie vor erheblichen finanziellen Belastungen. Kosten für Unterkünfte, Wiederaufbau und Wiederbeschaffung von Alltagsgegenständen seien enorm und oft nicht durch Versicherungen gedeckt.

Mit Informationen der dpa

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