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Ernährung Sonnenschutz zum Essen

Heutzutage geht kaum mehr jemand ohne Sonnenschutz in die Sonne. Wussten Sie aber, dass Sie die Wirkung von Sonnencreme mit der richtigen Ernährung unterstützen können? Und, dass andererseits bestimmte Nahrungsmittel die Haut anfälliger für Sonnenbrand machen? Welche das sind, erklärt Ernährungsexpertin Jutta Löbert.

Stand: 12.06.2023

Lebensmittel, die die Haut vor Sonne schützen können (Karotten, Spinat, Tomaten), zum Teil als Saft | Bild: Colourbox

Wer seine Haut ungeschützt der Sonne aussetzt, riskiert nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs. Hier erfahren Sie, welche Nahrungsmittel die Haut vor Sonnenbrand schützen und welche sie anfälliger dafür machen können.

 Sonnenschutz durch Beta-Carotin

Durch den regelmäßigen Verzehr von Beta-Carotin kann - kleineren Studien zufolge - im Optimalfall ein Lichtschutzfaktor von bis zu 2-3 aufgebaut werden. Das bedeutet, Sie können zwei- bis dreimal so lange in der Sonne bleiben, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. (Achtung! Bei heller Haut ist der Eigenschutz sehr gering!). Außerdem kann Beta-Carotin die Haut vor vorzeitiger Hautalterung durch UV-Strahlen schützen.

  • Beta-Carotin ist beispielsweise enthalten in Karotten, Kürbis, grünem Gemüse (wie Spinat oder Brokkoli) und Aprikosen.
  • Im Idealfall sollten Sie mindestens zehn Wochen vor dem Strandurlaub mit der Zufuhr von täglich 20 mg Beta-Carotin über die Ernährung beginnen, denn so lange benötigt die Haut, um den Lichtschutz aufzubauen.
  • 20 mg Carotin liefern beispielsweise: zwei Karotten, am besten als frischer Saft, oder eine gute Portion Spinat.
  • Der Körper kann Beta-Carotin am besten aufnehmen, wenn das Gemüse fein zerkleinert oder erhitzt wurde. Essen Sie eine Karotte roh, nehmen Sie nur zehn Prozent des Beta-Carotins auf.
  • Da Beta-Carotin ein fettlösliches Vitamin ist, kann es vom Körper zudem nur aufgenommen werden, wenn gleichzeitig Fett, beispielsweise in Form eines Butterbrotes zugeführt wird.

Gut zu wissen:

Isoliertes, synthetisches Beta-Carotin in Form von Pillen sollte eine Tagesdosis von 2 mg nicht überschreiten. Langzeitstudien haben nämlich ergeben, dass Beta-Carotin in hoher Dosis - vor allem bei Rauchern - das Krebsrisiko erhöhen kann.

Sonnenschutz durch Lycopin

Der Tomatenfarbstoff Lycopin wirkt ähnlich wie Beta-Carotin.

  • Lycopin ist unter anderem in Wassermelonen und Tomaten enthalten.

20 mg Lycopin liefern beispielsweise:

  • 1 Esslöffel Tomatenmark
  • 300 ml Tomatensaft
  • 300 g Wassermelone

Sonnenschutz durch Anthocyane und Flavonoide

Beeren, Kirschen und Trauben enthalten zahlreiche Vitamine und antioxidativ wirkende Anthocyane (Farbstoffe), die als natürlicher Sonnenschutz fungieren können.

Weiter schützen Flavonoide vor Sonneneinstrahlung und UV-Strahlen (ebenfalls Farbstoffe). Sie sind beispielsweise in grünem und schwarzem Tee, aber auch in Kakao enthalten (nennenswerte Mengen hat zum Beispiel Schokolade ab 70 Prozent Kakaoanteil).

Lebensmittel, die die Lichtempfindlichkeit erhöhen

Bestimmte Lebensmittel, beispielsweise Zitrusfrüchte, Feigen, Pastinaken, Sellerie, Petersilie und Süßstoffe können, vor allem bei hellhäutigen Menschen, die Lichtempfindlichkeit und damit das Sonnenbrandrisiko erhöhen.

Medikamente, die die Lichtempfindlichkeit erhöhen

Auch bestimmte Medikamente machen die Haut extrem lichtempfindlich. Dazu zählen Johanniskrautpräparate, einige Schmerzmittel und Antibiotika. Bitte beachten Sie daher immer die Packungsbeilage!

Wichtig:

Lebensmittel können einen leichten, zusätzlichen Schutz vor Sonnenbrand aufbauen, dieser ist allerdings zu gering, um Sonnencreme (oder entsprechende Kleidung) ersetzen zu können! Gerade bei Menschen mit heller Haut ist die Eigenschutzzeit äußerst kurz!

Einen schönen Sommer wünschen Jutta Löbert und "Wir in Bayern"!

 


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