BR Heimat

BR-Heimatspiegel extra Galgenpoesie des Schwabinger Dichters Christian Morgenstern

Ein Kauz beobachtet seine Umgebung. | Bild: BR/Jürgen Eichinger

morgen, 20.05.2024
08:05 bis 09:00 Uhr

BR Heimat

„Es schreit der Kauz: pardauz! pardauz!“
Galgenpoesie des Schwabinger Dichters Christian Morgenstern
Von Beate Himmelstoß

Mit dem Namen „Morgenstern“ lässt sich allerlei Unfug treiben. „Morgenstern ist aller Laster Anfang“ lästerten die Spötter, doch der Dichter nahm‘s gelassen. Am 6. Mai 1871 wird Christian Morgenstern im Münchner Stadtteil Schwabing als Nachkomme einer Familie von Landschaftsmalern geboren. Seine Mutter stirbt an Tuberkulose, als der Bub zehn Jahre alt ist, vermutlich hat er sich bei ihr angesteckt. Morgensterns Leben ist in der Folge geprägt von Kur- und Sanatoriums-Aufenthalten, sein Schaffen aber ist geprägt vom feinsinnigen Wort. Morgenstern studiert Volkswirtschaft und Jura, später Philosophie und Kunstgeschichte, er arbeitet als Dichter, Schriftsteller und Übersetzer. Seine heiter-grotesken Dichtungen wie „Galgenlieder“ und „Palmström“ machen ihn bekannt, kaum jemand kennt ihn als ernsten Lyriker. Durch den frühen Tod der Mutter und die eigene Tuberkuloseerkrankung ist der Tod für ihn ein Lebensthema. Am 31. März 1914 stirbt Morgenstern in Untermais bei Meran, gerade einmal 42 Jahre alt.
In diesem Heimatspiegel extra begegnen uns die heitere und die ernste Seite Christian Morgensterns gleichermaßen.
Beate Himmelstoß hat sich auf Leben und Werk des Dichters spezialisiert und liest aus seinen Gedichten.