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Kooperation von Sparkassen und Payback: Was das für Kunden heißt

Noch sind die Verträge nicht abgeschlossen. Dennoch sickerte die Meldung durch: Mehrere Sparkassen planen eine Girocard, auf der auch Payback funktioniert. Was bedeutet das für die Bankkunden?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Sparkassen wollen bei ihren Bezahlkarten mit dem Bonussystem Payback zusammenarbeiten. Für Kundinnen und Kunden der Sparkassen soll künftig das Sammeln von Payback-Punkten per Girokarte möglich sein. "Wir wollen innovative Mehrwertangebote bieten", sagt Heike Habersang, Pressesprecherin im Deutschen Sparkassenverband. Doch was steckt hinter dieser Kooperation mit Payback?

Kunden-Reichweite würde sich enorm vergrößern

Die rund 350 Sparkassen in Deutschland betreiben 36 Millionen Privat-Girokonten. Payback hat in Deutschland 31 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer. Die Firma mit Sitz in München existiert seit dem Jahr 2000 und gehört zu American Express. Payback ist eine Marketing-Plattform und hat mittlerweile allein in der Landeshauptstadt 1.000 Mitarbeitende.

Durch die Datenerhebung in einer Vielzahl von Geschäften unterschiedlicher Branchen bei der Verwendung der Karte wird mittels Data-Mining das Kaufverhalten der Kartenbesitzer detailliert analysiert. Damit unterscheidet sich das System Payback von unternehmensgebundenen, einzelnen Kundenkarten.

Die meisten Sparkassen in Bayern werden wohl mitmachen

Mit der Payback-Karte oder der entsprechenden App sammeln die Kunden Punkte beim Kauf bei bestimmten Händlern. Danach können sie das Guthaben gegen Prämien, Gutscheine oder Bargeld eintauschen.

Wie die Zusammenarbeit mit der Sparkasse genau aussehen wird, dazu will sich Payback derzeit nicht äußern. In Bayern gibt es 60 Sparkassen mit 1.781 Geschäftsstellen. "Sie beschäftigen sich intensiv mit dem Thema und werden die Informationen demnächst an die Kunden weitergeben", sagt die Pressechefin des bayerischen Sparkassenverbands, Eva Mang. Der Verband geht davon aus, dass viele Sparkassen mitmachen werden.

Was sind die Vorteile?

Der Vorteil für Kunden ist klar. Man spart sich als Kunde der Sparkasse und Nutzer von Payback eine Karte. Und man kann das gewonnene Guthaben gleich gutschreiben lassen. Die Payback-Punkte werden also gleich über die Girocard der Sparkasse verbucht. Details müssen die Partner jedoch noch aushandeln.

Für die Unternehmen liegt der Vorteil auch auf der Hand: Sowohl die Sparkasse als auch Payback profitieren gegenseitig und erzielen mehr Reichweite bei ihrer Kundschaft. Payback Kunden könnten zur Sparkasse wechseln und umgekehrt. Mit gezielten Werbeaktionen können die Partnerunternehmen von Payback auf die Sparkassen-Kunden einwirken.

Und die Nachteile?

Allerdings kostet die Erfassung der Daten und die Technik Geld. Rewe behauptet, die Summe von 150 Millionen Euro pro Jahr an Payback zu bezahlen. Bedenken werden auch immer wieder zum Datenschutz geäußert. Verbraucherschützer kritisieren, die Daten ließen Rückschlüsse auf den Lebenswandel des Kunden zu.

Die Nutzung der Karten und Apps sei jedoch TÜV-zertifiziert, sicher und einfach, sagt das Unternehmen. "Payback handelt nicht mit Kundenadressen oder Daten", versichert Pressesprecherin Nina Purtscher. Aber: Es gab in den letzten Jahren Probleme mit Phishing, also dem Diebstahl von Payback-Punkten.

Was bekommt man für seine Daten?

Beim Einkauf werden an der Kasse Punkte gut geschrieben. 2000 Punkte sind zum Beispiel 20 Euro. Noch mehr bekommen kann man mit der App, die bereits 11 Millionen Kunden nutzen. Je nach Produkt gibt es zusätzliche Bonuspunkte. Per Post, Newsletter oder online erhalten die Kunden außerdem regelmäßig Coupons. "Dabei können sie bis zu 7 Prozent Rabatt auf den Einkauf erhalten" verspricht Pressechefin Purtscher.

Doch es gibt auch Kunden, denen das lästig ist. Schließlich ist Payback nicht die einzige derartige Methode. Viele Händler haben ihre eigenen Apps und Bonusprogramme. Das summiert sich für die Nutzer und bedeutet einen Mehraufwand an Zeit.

Bei Payback gibt es allerdings rund 700 Partnerunternehmen. Zum Beispiel Aral, Decathlon, C&A oder Rewe. Die Lebensmittelkette steigt jedoch 2024 aus. Dafür wurde mit Edeka ein Vertrag für 2025 geschlossen.

Fazit

Mit der Sparkasse würde ein Unternehmen unter öffentlich-rechtlicher Trägerschaft eine Kooperation mit einem Tochterunternehmen der US-Kreditkartenfirma American Express eingehen. Die von der Inflation gebeutelte Kundschaft kann Geld sparen, erhält jedoch auch Werbung, läuft Gefahr gehackt zu werden und muss Zeit investieren. Wann genau die Zusammenarbeit startet, hängt vom Abschluss der aktuellen Vertragsverhandlungen ab.

Dieser Artikel ist erstmals am 6. Oktober auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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