Wolf (Symbolbild)
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Nachdem die Regierung von Unterfranken den Abschuss von zwei Wölfen in der Rhön genehmigt hat, ist nun auch das benachbarte Hessen nachgezogen.

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Auch Hessen gibt Wölfe in der Rhön zum Abschuss frei

Nachdem die Regierung von Unterfranken den Abschuss von zwei Wölfen in der Rhön genehmigt hat, ist nun auch das benachbarte Bundesland Hessen nachgezogen. Die Tiere sollen getötet werden – möglichst noch bis Anfang November.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die zwei Wölfe, die in der Rhön mehrfach Schafe gerissen haben, dürfen nun auch in Hessen entnommen werden. Damit folgt das Regierungspräsidium Kassel einer Entscheidung der Regierung von Unterfranken, die Anfang Oktober den Abschuss von zwei "schadenstiftenden" Wölfen in der Rhön genehmigt hatte.

Hessisches Abschussgebiet schließt an Lange Rhön an

Wie im unterfränkischen Gebiet rund um Bischofsheim im Landkreis Rhön-Grabfeld, seien Anfang Oktober auch in der Nähe des hessischen Ehrenberg im Landkreis Fulda Nutztiere von Wölfen gerissen worden. Die Behörde geht davon aus, dass die Wölfe es gelernt hätten, den "zumutbaren Herdenschutz" zu überwinden. Daher sei eine Entnahme dieser Tiere naturschutzrechtlich vertretbar und zulässig.

Wie in Unterfranken ist die Genehmigung auch in Hessen befristet – zunächst bis zum 9. November. Sie bezieht sich auf ein eng gefasstes Gebiet bei Ehrenberg und schließt an das Areal der Langen Rhön in Bayern an. Die Genehmigung gilt ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie maximal 1.000 Metern darum herum. Die Wölfe dürfen nur von Jägern entnommen werden, die über eine Berechtigung verfügen und ihr Einverständnis erklärt haben.

Weitere Anträge für den Abschuss von Wölfen in Unterfranken abgelehnt

Weitere Anträge für den Abschuss von Wölfen in den Landkreisen Aschaffenburg, Main-Spessart und Bad Kissingen lehnte die Regierung von Unterfranken indes ab, weil sie derzeit keine Wiederholungsgefahr eines Risses sieht.

Die Grüne-Bundesumweltministerin Steffi Lemke hatte unmittelbar nach der Entscheidung der Regierung von Unterfranken, Vorschläge präsentiert, wie der Abschuss von Wölfen bundesweit erleichtert und beschleunigt werden kann. Demnach soll ein Wolf, der einen Herdenschutz überwunden und dann ein Tier gerissen hat, für drei Wochen im Umkreis von einem Kilometer um die Rissstelle geschossen werden dürfen. Eine bisher nötige und zeitaufwändige DNA-Analyse des Risses soll demnach nicht mehr notwendig sein.

BUND fordert mehr Herdenschutz

Vor der Entscheidung in Kassel hatte der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mehr Anstrengungen zum Schutz von Herdentieren gefordert, um Angriffe von Wölfen zu vermeiden. "Auch in Hessen treffen Wölfe noch viel zu oft auf ungeschützte Weidetiere", sagte der BUND-Landesvorsitzende Jörg Nitsch am Donnerstag. Besonders gefährdet seien Schafe und Ziegen. Angriffe von Wölfen ließen sich nur vermeiden, "wenn der Herdenschutz auch präventiv flächendeckend stattfindet".

Mit Informationen der dpa.

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