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Startrampe // BLVTH Goldzahn und E-Gitarre

Klamottenkollektionen, Produktionen für Nummer-1-Alben, Goldzahn. BLVTH ist nicht nur Musiker, sondern seine eigene Marke. Wer der Mensch dahinter ist, hat Startrampe-Host Fridl Achten bei einem Trip nach Tel Aviv herausgefunden.

Von: Sophia Sailer

Stand: 04.02.2020 | Archiv

BLVTH, Fridl Achten
| Bild: BR

Die Geschichte von BLVTH (sprich: Blut) wirkt auf den ersten Blick so, als sei ihm der Erfolg geradezu in den Schoß gefallen: Erst ein Beat für Casper, dann die Arbeit an dessen gemeinsamen Album "1982" mit Marteria und auf einmal: die Anfrage von Kraftklub-Frontmann Felix Kummer, ob BLVTH das Album "KIOX" produzieren möchte. Kummers Solodebüt löst daraufhin einen richtigen Hype aus und landet auf Platz 1 der Charts. Spätestens ab da haben gut informierte Kreise den Namen BLVTH dick und fett als einen, den man im Auge behalten sollte, markiert.

Doch BLVTH ist nicht nur Produzent im Hintergrund, sondern vor allen Dingen eine echte Bühnenpersona. Und auch da läuft‘s. Deswegen durfte der Name BLVTH in keiner geschmackssicheren Hype-Prognose für letztes Jahr fehlen – auch in unserer nicht. Grund genug, BLVTH bei Startrampe besser kennenzulernen. Moderator Fridl Achten besucht Patrick aka BLVTH zunächst bei sich zu Hause in Berlin, wo große Teile des "KIOX"-Albums entstanden sind. Beim ersten gemeinsamen Interview mit Felix Kummer wird noch einmal die Produktion mit allen Ups und Downs nachbesprochen.

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Wie BLVTH "Kiox" von Kraftfklub-Frontmann Felix aka KUMMER produziert hat  || Startrampe | Bild: PULS Musik (via YouTube)

Wie BLVTH "Kiox" von Kraftfklub-Frontmann Felix aka KUMMER produziert hat || Startrampe

Der erste Gig außerhalb Europas

Daraufhin begleitet Fridl BLVTH auf einen Trip nach Tel Aviv zu seinem ersten Auftritt außerhalb Europas. Ein Interview am Strand von Tel Aviv zwischen Festival-Gigs, Tattoo-Terminen, Sonnenuntergängen und einem Auftritt – das klingt glamourös und aufregend. Aber anzunehmen, dass das Leben als Musiker immer nur nice sei, wäre zu kurz gedacht, erzählt Patrick. Die Musik zum Beruf zu machen, bedeutete für ihn erst mal einen Haufen gänzlich unglamouröser, harter Arbeit.

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BLVTH: Mit dem Hype-Producer beim Gig in Tel Aviv (2/2) || Startrampe | Bild: PULS Musik (via YouTube)

BLVTH: Mit dem Hype-Producer beim Gig in Tel Aviv (2/2) || Startrampe

BLVTH beginnt seine Musikerkarriere in seiner Heimatstadt Düsseldorf als Teil einer Indieband und landet erst über Umwege beim Produzieren am Laptop. Bis er sich damit aber an die Öffentlichkeit getraut hat, hat es ein bisschen gedauert. Sogar jetzt, wo der Hype langsam real wird, fühlt es ich für BLVTH manchmal noch immer so an, als ob er keine Ahnung von dem habe, was er da eigentlich tut. Das Vertrauen in sich und seine Arbeit wird aber immer größer. Man wächst eben mit seinen Aufgaben.

Genialer Dilettant

Sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen, seine Stärken, aber auch seine Schwächen zu erkennen, das hat BLVTH während der Produktion des Nummer-1-Albums "KIOX" gelernt. Gepaart mit einem gesunden Hang zur Inszenierung und seinem einzigartigen signature sound, den er selbst manchmal Future Grunge nennt und der mal mehr Rap, dann wieder mehr zeitgemäße Elektronik oder rotziger Gitarrensound ist – immer geprägt von einem gewissen Punk-Spirit.

Sein Erfolg liegt vor allem an der Authentizität – BLVTH pendelt ganz offen zwischen Größenwahn und Selbstkritik: er probiert rum, folgt keinen erprobten Mustern, verbockt auch mal was, lernt daraus und entwickelt sich weiter. Am Ende ist es genau das, was BLVTH zu einem der spannendsten Produzenten zur Zeit macht: Dass er eben kein Etikett braucht, keinem Konzept folgt, sondern einfach nur das tut, worauf er Bock hat.

Sendung: PULS am Vormittag, 03.02.2020


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